Was ist ein Duplikat?
Duplikat, auch als „Duplicate Content“ oder „Doppelter Inhalt“ bekannt, entsteht, wenn identische oder nahezu gleiche Inhalte unter verschiedenen URLs im Internet erscheinen. Dies kann sowohl bewusst als auch versehentlich passieren.
Suchmaschinen wie Google erkennen diese Duplikate und haben oft Schwierigkeiten, die relevante, originale Seite auszuwählen und in den Suchergebnissen zu priorisieren. Dies kann nicht nur zu einem schlechteren Ranking führen, sondern auch die Wirksamkeit von SEO-Maßnahmen erheblich beeinträchtigen.
Typologien und Beispiele für doppelten Inhalt
Doppelter Inhalt kann in verschiedenen Formen auftreten. Er kann entweder innerhalb einer einzelnen Domain (interner doppelter Inhalt) oder über mehrere Domains hinweg (externer doppelter Inhalt) vorkommen. Beispiele:
- Eine Druckversion und eine HTML-Version desselben Artikels.
- Seiten mit und ohne Trailing-Slash, wie z. B.
example.com/page
undexample.com/page/
. - HTTPS- und HTTP-Versionen derselben Website.
Die Identifikation und Beseitigung solcher Duplikate sind essenziell für eine effektive SEO-Strategie.
Negative Auswirkungen von doppeltem Inhalt
Doppelter Inhalt kann mehrere unerwünschte Konsequenzen haben. Eine der größten Herausforderungen ist, dass Suchmaschinen das Ranking-Potential, auch „Link Juice“ genannt, auf mehrere Seiten aufteilen, anstatt es einer zentralen Seite zu geben. Dadurch bekommt keine der duplizierten Seiten den vollen SEO-Vorteil.
Darüber hinaus kann die Anzahl der gecrawlten Seiten, die von Suchmaschinen-Bots verarbeitet werden müssen, unnötig erhöht werden. Dies kann die Indexierung und die Auffindbarkeit wichtiger Webseiten beeinträchtigen. Es ist daher entscheidend, doppelten Inhalt zu identifizieren und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um klar zwischen Original und Duplikaten zu unterscheiden.
Erkennung und Herausforderungen doppelter URLs
Das Erkennen doppelter URLs ist entscheidend, um die SEO-Leistung einer Website zu optimieren. Doppelter Inhalt entsteht oft durch verschiedene Faktoren wie unterschiedliche URL-Parameter, Druckversionen von Seiten oder die Erreichbarkeit von Seiten sowohl unter HTTP als auch HTTPS. Ohne eine kanonische Markierung betrachtet Google diese Seiten als gleichwertige Duplikate, was das Problem schafft, dass keine eindeutige Priorität zwischen den Seiten festgelegt wird..
Tools und Techniken zur Identifikation
Ein probates Mittel zur Identifikation doppelter Inhalte ist die Nutzung der Google Search Console. Unter dem Menüpunkt „Index“ und dann „Seiten“ können URLs auf erfolgreiche und fehlerhafte Indexierung geprüft werden. Der Bericht zur Indexabdeckung hilft dabei, betroffene URLs und ihre Fehler zu identifizieren. Weitere hilfreiche Tools sind spezialisierte SEO-Analysewerkzeuge, die automatisierte Berichte über doppelte Inhalte generieren können.
Herausforderungen bei der Beseitigung
Das Entfernen doppelter URLs erfordert präzise und konsistente Maßnahmen. Eine der Herausforderungen besteht darin, die richtige kanonische URL festzulegen. Zu den empfohlenen Methoden gehören das Setzen eines rel=canonical-Tags im HTML-Code oder das Versenden eines entsprechenden HTTP-Headers in der Seitenantwort. Für größere Websites ist es zudem sinnvoll, die kanonischen Seiten in einer Sitemap zu hinterlegen. Eine weitere bewährte Methode ist die Implementierung von 301-Weiterleitungen, insbesondere wenn eine duplizierte Seite nicht mehr aktiv genutzt wird oder deaktiviert werden soll.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Datei robots.txt nicht für die Kanonisierung verwendet wird und innerhalb der Website konsistente Verlinkungen zur kanonischen URL erfolgen sollten. Des Weiteren sollte bei der Implementierung von hreflang-Tags stets eine kanonische Seite angegeben werden, und Google bevorzugt grundsätzlich HTTPS-Seiten gegenüber HTTP-Seiten.
Methoden zur Festlegung einer kanonischen URL
Die Festlegung einer kanonischen URL ist ein entscheidender Schritt, um doppelten Inhalt zu vermeiden und den Suchmaschinen eine klare Priorisierung zu ermöglichen. Es gibt verschiedene Methoden, um eine kanonische URL festzulegen, jede mit ihren spezifischen Einsatzbereichen und Vorteilen.
Rel=canonical-Tag
Das rel=canonical-Tag ist wahrscheinlich die verbreitetste Methode zur Kennzeichnung einer kanonischen URL. Dieses Tag wird direkt im-Bereich des HTML-Codes einer Seite eingebettet und weist Suchmaschinen darauf hin, welche Version einer Seite als die Original- oder Hauptversion angesehen werden soll. Diese Methode eignet sich am besten für HTML-Seiten und ist relativ einfach zu implementieren.
HTTP-Header rel=canonical
Eine alternative Methode ist das Versenden eines „rel=canonical“-Headers in der HTTP-Antwort der Seite. Diese Methode ist besonders nützlich, um die Vergrößerung der Seiten durch verschiedene Versionen zu verhindern. Damit kann man auch Inhalte, die nicht in HTML vorliegen, effektiv kanonisieren.
Sitemap und 301-Weiterleitung
Für größere Webseiten bietet es sich an, die kanonischen Seiten direkt in einer Sitemap anzugeben. Dies erleichtert Suchmaschinen die korrekte Indexierung. Eine weitere häufige Praxis ist die Nutzung von 301-Weiterleitungen. Diese Weiterleitungsmethode ist besonders sinnvoll, wenn eine duplizierte Seite nicht mehr in Betrieb ist oder dauerhaft entfernt werden soll.
Es ist entscheidend sicherzustellen, dass keine verschiedenen kanonischen URLs für dieselbe Seite angegeben werden und innerhalb der Website konsistente Verlinkungen zur kanonischen URL erfolgen. Zu beachten ist auch, dass bei der Verwendung von hreflang-Tags immer eine kanonische Seite angegeben wird und HTTPS-Seiten gegenüber HTTP-Seiten bevorzugt werden.
Häufige Crawling-Fehler und ihre Ursachen
Crawling-Fehler treten auf, wenn Suchmaschinen-Bots Schwierigkeiten haben, eine Seite oder bestimmte Inhalte zu indexieren. Diese Fehler können aus verschiedenen Gründen entstehen und müssen regelmäßig überwacht und behoben werden, um die Suchmaschinenoptimierung und Indexierung der Seite nicht zu beeinträchtigen.
Serverfehler und URL-Blockierungen
Serverfehler (5xx) entstehen durch Probleme wie Serverüberlastung, falsche Serverkonfiguration oder Server-Ausfälle. Hierbei erhält der Bot keinen Zugriff auf die Seite. Eine kontinuierliche Überwachung und umgehende Lösung dieser Probleme ist unerlässlich. Ein weiterer häufiger Fehler ist, wenn URLs durch die robots.txt-Datei blockiert sind. In diesem Fall blockiert eine Regel in der robots.txt-Datei den Zugriff auf die URL. Die Lösung besteht darin, die betreffende Blockierregel zu entfernen und somit den Zugang freizugeben.
Fehler wie „Gesendete URL ist als noindex gekennzeichnet“ treten auf, wenn ein noindex-Metatag vorhanden ist. Um diesen Fehler zu beheben, muss das noindex-Meta Tag entfernt werden, sofern die URL indexiert werden soll. Soft 404-Fehler sind ebenfalls häufig. Diese treten auf, wenn eine Seite nicht existiert, aber dennoch einen 200-Statuscode zurückgibt. Hier sollte stattdessen ein HTTP-Antwortcode 404 oder 410 verwendet werden.
Nicht gefundene Seiten und Indexierungsprobleme
Ein „404 nicht gefunden“-Fehler bedeutet, dass die URL nicht existiert. Um dies zu beheben, sollten die eingehenden Links überprüft und gegebenenfalls umgeleitet werden. Ein „403 Zugriffsverbot“-Fehler signalisiert, dass dem Suchmaschinen-Bot die notwendigen Anmeldedaten fehlen. Hier sollte der Zugriff für den Crawler uneingeschränkt ermöglicht werden.
Fehler wie „Gecrawlt – zurzeit nicht indexiert“ entstehen durch weniger relevante Inhalte für Nutzer, noch nicht bewertete Seiten oder doppelten Inhalt. Um diese Probleme zu lösen, sollten doppelter Inhalt überprüft, interne Verlinkungen optimiert und hilfreicher Content erstellt werden. Ähnliche Maßnahmen gelten für Seiten mit dem Status „Gefunden – zurzeit nicht indexiert“, wo die URL zwar gefunden, aber noch nicht gecrawlt wurde.
Weitere spezifische Fehler
Ein häufiger Fehler ist „Alternative Seite mit richtigem kanonischen Tag“, wo der Canonical Tag auf die Hauptversion der Inhalte verweist. Auch der Fehler „Duplikat – vom Nutzer nicht als kanonisch festgelegt“ tritt auf, wenn keine Canonical Tags auf der Hauptversion vorhanden sind. Hier sollten entsprechende Tags gesetzt werden. Zudem gibt es Fälle, in denen Google eine andere Seite als kanonisch bestimmt, wie bei „Duplikat – Google hat eine andere Seite als der Nutzer als kanonische Seite bestimmt“. Hier sollten Weiterleitungen geprüft und gegebenenfalls manuell angepasst werden.
Maßnahmen zur Vermeidung von Duplikaten in WordPress
Die Vermeidung von Duplikaten in WordPress ist ein wichtiger Teil des SEO-Managements und erfordert eine gezielte Vorgehensweise. Eine der effektivsten Methoden zur Identifikation und Behebung doppelter Inhalte ist die Nutzung der Google Search Console oder spezieller SEO-Tools, die doppelten Content erkennen und entsprechende Empfehlungen geben können.
Identifikation und Kanonisierung
Der erste Schritt besteht darin, Duplikate zu identifizieren und die Hauptseite zu bestimmen. Sobald die Hauptseite definiert ist, können kanonische Tags gesetzt werden. Dies erfolgt in WordPress entweder mithilfe eines SEO-Plugins oder manuell.
Mit einem SEO-Plugin: In der WordPress-Verwaltung die betreffende Seite oder den Beitrag bearbeiten, zum SEO-Plugin-Bereich scrollen und die kanonische URL eintragen und speichern.
Ohne Plugin: Im WordPress-Editor in den Textmodus wechseln und <link rel="canonical" href="URL_DEINER_HAUPTSEITE" />
in den-Bereich einfügen und die Seite aktualisieren.
Struktur und interne Verlinkung
Eine klare und eindeutige Seitenstruktur hilft ebenfalls, doppelte Inhalte zu vermeiden. Es sollte darauf geachtet werden, dass jede Seite einen einzigartigen und klaren Zweck hat. Die interne Verlinkung sollte so optimiert sein, dass sie konsequent auf die kanonische URL verweist. Zudem ist es ratsam, regelmäßig SEO-Audits durchzuführen, um sicherzustellen, dass alle kanonischen Tags richtig gesetzt sind und keine neuen Duplikate entstanden sind.
Eine präventive Maßnahme besteht darin, Duplikate von Anfang an zu vermeiden, indem dafür gesorgt wird, dass keine überflüssigen Seiten oder Beiträge erstellt werden. Gegebenenfalls kann auch externe Hilfe in Anspruch genommen werden, um sicherzustellen, dass die vorgestellten Maßnahmen korrekt umgesetzt werden und alle potenziellen Probleme identifiziert und behoben werden.
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