Viele Marketer sind sich über die Vorteile von Tests einig: Du kannst Projekte rechtfertigen, Zeit sparen und die klar datenbasiert die Freigaben deiner Kunden gewinnen.
Leider gibt es bei SEO-Tests zwei Hindernisse, die es schwieriger machen, diese erfolgreich durchzuführen:
- SEO-Tests sind technisch anspruchsvoll und erfordern viel Entwicklungszeit,
- Du musst einen Business Case erstellen, um die Ressourcen für die Durchführung des Tests zu rechtfertigen. Aber ein manueller Ansatz ist nicht die einzige Möglichkeit, einen SEO-Test durchzuführen.
Wenn du einen automatisierten SEO-Test durchführst, werden diese Punkte berücksichtigt und du kannst dich auf das Ergebnis des Tests konzentrieren, anstatt dich mit den Feinheiten der Testdurchführung zu beschäftigen.
Wie man einen SEO-Test durchführt
Es gibt ein paar Schritte, um einen richtigen SEO-Test aufzusetzen.
- Finde etwas, das du testen willst
(zB Wirkung von Backlinks, Wirkung bestimmter Onpage Optimierungen, Wirkung inhaltlicher Anpassungen) - Gruppiere statistisch ähnliche Seiten, die getestet werden sollen
(zB Landingpages, Blogbeiträge, Produkte, Kategorien, lokale Unterseiten) - Implementiere das Testelement auf mehreren Seiten oder Vorlagen
- Verfolge und überprüfe die Ergebnisse
(zB mit Ahrefs, Google Search Console, SEMrush oder deinem SEO Tool der Wahl) - Ziehe den Test zurück oder führe ihn weiter durch, je nach den Ergebnissen.
All das erfordert Zeit, Vorbereitung und Liebe zum Detail.
Wir erklären dir diesen manuellen Ansatz, wollen dir aber auch einen neuen Weg zeigen, wie du mit nur wenigen Klicks einen erfolgreichen SEO-Test durchführen kannst.
Du glaubst uns nicht? Lass es uns dir zeigen …
1. Identifiziere etwas zum Testen
Du kannst keinen Test durchführen, ohne etwas zu testen. Der erste Schritt, um einen erfolgreichen SEO-Test durchzuführen, ist also die Auswahl eines zu testenden Seitenelements.
In unserem Blogbeitrag über verschiedene SEO-Testideen findest du alles von Titel-Tags über Meta-Beschreibungen bis hin zu Schemata. (Auch wenn du verschiedenen Nutzern nicht zwei verschiedene Titel oder Meta-Beschreibungen präsentieren kannst, gibt es dennoch Elemente, die angepasst und überwacht werden können).
Vereinfachtes Beispiel:
Auswirkung von Linkaufbau auf die Produktseitenrankings eines Onlineshops.
2. Bestimme die Art der Seite, die getestet werden soll
Sobald du weißt, welches Element du testen willst, ist es an der Zeit, die Art der Seiten zu bestimmen, die du testen willst.
Das können sein:
- Produktseiten
- Kategorieseiten
- Blog-Beitrag
- usw.
Um deine Gruppen auszuwählen, solltest du zunächst eine Hypothese aufstellen.
Du möchtest zum Beispiel herausfinden, ob das Hinzufügen von Schemata zu einer Seite das organische Ranking verbessert. In diesem Fall könnte deine Hypothese lauten: “Meine Produktseiten sollten besser ranken, wenn ich das Schema für aggregierte Bewertungen einführe.”
Aufgrund unserer Hypothese wissen wir, dass der zu testende Seitentyp Produktseiten sind. Dann müssen diese Seiten in Test- und Kontrollgruppen eingeteilt werden.
(Eine Kontrollgruppe hilft dir dabei, herauszufinden, welche anderen Faktoren das Ergebnis unabhängig von der Testvariable beeinflussen könnten).
Die Seiten, auf denen du das Experiment durchführst, müssen statistisch ähnlich sein, damit die Ergebnisse verlässlich sind. Nutze also Suchdaten wie organischem Traffic, Rankings, Impressions oder besser sogar erweitere Suchdaten aus professionellen SEO Tools, um zu bestimmen, welche Seiten Teil des Tests sind.
Die Seitengruppen dürfen sich nicht stark voneinander unterscheiden – es muss ein gewisses Maß an Korrelation zwischen den Gruppen bestehen.
Wenn du die Auswirkungen auf Traffic und Rankings sehen möchtest, solltest du auch vergleichbar kompetitive Keywords mit ähnlichen Suchvolumina prüfen.
Vereinfachtes Beispiel:
These: Produkte mit hohen RD (Referring Domains = Backlinks) und mittlerer Kompetetivität (Suchvolumen ab 1.000 Suchanfragen/Monat) ranken besser als Produkte mit wenigen/keinen Backlinks.
3. Implementiere die Variable auf den Seiten der Testgruppe
Jetzt, wo du dein Testelement, deine Hypothese und die Seitengruppen hast, ist es an der Zeit, den Test durchzuführen!
Bei manuellen Tests ist der Start eine weitere Schwierigkeit, da die Änderungen auf einer bestimmten Gruppe von Seiten (der Testgruppe) umgesetzt werden müssen.
Wenn du eine Produktwebsite betreibst, könntest du zwei Kategorien mit ähnlichem Besucherverhalten für deine Tests auswählen – aber das überlässt viel dem Zufall.
Manche Branchen entscheiden sich dafür, Seiten auf der Grundlage eines Ortes zu testen, z. B. einer Stadt oder Postleitzahl, und die Ergebnisse mit der Leistung einer ähnlich großen Stadt zu vergleichen.
Vereinfachtes Beispiel:
Baue nun Backlinks auf die Produkte der Testgruppe auf, jedoch keine auf die Produkte der Vergleichsgruppe. (In unserem Beispiel ist dies schon geschehen)
4. KPIs überprüfen
Sobald der Test implementiert und live ist, ist es an der Zeit, die Ergebnisse zu überwachen
Ein guter Schritt bei Onpage Anpassungen ist es, das Erscheinen der Änderungen in den Suchergebnissen zu überwachen. Wenn du siehst, dass Google die Änderungen der Testgruppen aufgegriffen (beispielweise bei Metadaten Anpassungen) hat und sie in den SERPs anzeigt, ist es an der Zeit, die Ergebnisse zu überprüfen. (Allerdings kann es schwierig sein, dies manuell zu erkennen.)
Beobachte dann die wichtigsten Leistungsindikatoren.
Verfolge die Rankings und den Traffic der Testgruppe und vergleiche sie mit der Kontrollgruppe.
Das ist viel einfacher, wenn du Zugang zu einer SEO-Plattform hast. Google Search Console und Google Analytics bieten ebenfalls gute Einblicke. Die besten Einblicke können dir in unserem Testbeispiel Tools wie Ahrefs und SEMrush geben, da sie dir zusätzlich die Rankings einzelner Keywords anzeigen.
HINWEIS: Der Zeitraum, in dem du den Test durchführst, ist ebenfalls wichtig. Der organische Website-Traffic kann sich unter der Woche drastisch verändern, z.B. im Vergleich zum Wochenende.
Wenn du eine eindeutige Abweichung zwischen dem Test und der Kontrolle feststellen kannst, bezeichne den Test als positiv oder negativ. Wenn keine Abweichung auftritt, bezeichne sie als unbestimmt.
Vereinfachtes Beispiel:
In unserem Fall sind folgende KPIs relevant:
Trafficwert: Zeigt, wie viel Werbebudget es monatlich kosten würde, den organischen Traffic via Google Ads einzukaufen. Nach unserer These sollte der Trafficwert der Produkte mit Linkaufbau höher sein. Bessere Rankings = mehr Traffic = mehr Trafficwert.
Keywords: Zeigt für wieviele Keywords (mit mehr als 1000 Suchanfragen/Monat) ein Produkt bei Google rankt. Nach unserer These sollte die Menge der rankenden Keywords bei Produkten mit Linkaufbau höher sein. (Hinweis: Durch den 1000 Suchfragen/ Monat Filter werden viele Longstails ausgeschlossen. Das verfälscht auf den ersten Blick das Ergebnis etwas, da beispielweise das Rosenquarz Roller Produkt für ingesamt sogar 189 Keywords rankt. Gleiches gilt für die anderen Produkte.
Position: Kernteil der These, wenn man nicht tiefer graben möchte. Selbsterklärend sollte die Position für das Hauptkeyword bei den Produkten mit Linkaufbau besser sein.
Wichtig hierbei zu beachten ist. Die Vergleichbarkeit der Keywords ist nie 1:1 gegeben. Da in die Kompetetivität eines Keywords sehr viele Metriken einfließen und hier lange nicht nur das Suchvolumen ausreicht. Ein Rosenquarz Roller hat zwar ähnlich viel Suchvolumen wie ein Hyaluron Serum, doch die halbe Beautywelt kämpft und ein Ranking für diese hochprofitable Produkt, während ein Rosenquarz Roller ein relativ neues und weniger umkämpftes Produkt ist.
5. Entscheide, ob du die Änderungen weiter umsetzen oder zurückziehen willst
Je nach den Ergebnissen des Tests kann das Testelement auf weiteren Seiten implementiert oder rückgängig gemacht werden.
Wenn die Ergebnisse positiv sind: stelle es in die Warteschlange für das Marketingteam, damit es vollständig eingeführt werden kann und der ROI nachgewiesen ist.
Wenn die Ergebnisse negativ sind: Entferne es oder wiederhole es.
Es ist wichtig, dass du die organisatorischen Voraussetzungen schaffst, um kontinuierlich alle deine Webseiten zu testen.
Fazit
SEO-Tests zeigen dir definitiv, was im Interesse deiner KPIs funktioniert und was nicht.
“Suchmaschinenoptimierung” wird heute als Optimierung des Sucherlebnisses betrachtet – durch Testen kannst du herausfinden, was die Nutzer/innen wertvoll finden.
Auch wenn du es manuell machen kannst, profitieren Unternehmensseiten mit Tausenden von Seiten (oder mehr!) von automatisierten SEO-Tests.