Technisches SEO – Was ist das denn jetzt schon wieder? Wenn es um SEO geht, konzentrieren sich die meisten Menschen auf zwei Aspekte:
Onpage Optimierung: Ungefähr 9 von 10 Websites tun nichts anderes, als ein SEO-Plug-in zu installieren (wie zum Beispiel Yoast) und sicherzustellen, dass sie die Checkliste abarbeitet bekommen, bevor Sie eine Seite oder einen Beitrag veröffentlichen. Ja, es hilft, aber das bedeutet nicht wirklich, dass Ihre Onpage SEO perfekt ist.
Offpage Optimierung: Stichwort Backlinks. Gibt es wirklich etwas Wichtigeres als den Aufbau von Links? Nein, und wird es auch so schnell nicht geben. Linkaufbau, Pressekampagnen, Gast-Blogging, etc.. All das sind notwendige Mittel, um qualitativ hochwertige Links mit starken Metriken zu erhalten, welche das Ranking Ihrer Website erhöhen. Die meisten SEOs befassen sich nur mit Backlinks, wenn sie an eine Offpage-Optimierung denken.
Benötigt man technisches SEO überhaupt wirklich?
Das Veröffentlichen von qualitativ hochwertigen Inhalten, das qualitative und quantitative Erstellen von Backlinks und die Verwendung eines SEO-Plug-ins werden Ihnen definitiv helfen. Vielleicht haben Sie auch über Onpage- und Offpage-Optimierung ein besseres Ranking als die meisten anderen Websites – das wäre in kleineren Nischen schon möglich. Jedoch wird es immer Websites geben, die noch weiter gehen. Zudem sind das oftmals die Seiten, denen Sie im Ranking knapp hinterherhängen. Das ist ärgerlich.
Der technische Teil der SEO wird oft vernachlässigt. Vor allem, weil sich die Leute zu sehr auf Links und lange Beiträge konzentrieren, aber auch, weil nicht oft über dieses Thema gesprochen wird. Schauen Sie sich einfach mal andere SEO-Blogs an, worum geht es denn andauernd in dieses Blogs? Sie alle sprechen lediglich über den Aufbau von Backlinks und darüber, warum Content der Schlüssel ist. Ein SEO-Anfänger würde nicht mal wissen, dass es sowas wie technisches SEO gibt.
Da Google seinen Algorithmus weiterentwickelt hat, gibt es immer mehr Faktoren, die als Teil der Suchmaschinenoptimierung einbezogen werden müssen. Das Aufsetzen von Inhalten und das Setzen von Links im Web wird in Zukunft nicht mehr ausreichen. Wenn Sie wollen, dass die Suchmaschinen in der Lage sind, stetig Ihre gesamte Website zu crawlen, muss Sie noch einiges mehr beachten. Dies sind eher technische Aspekte, aber wenn Sie diese 6 Tipps befolgen, ist es sehr wahrscheinlich, dass Ihre Website in den SERPs ein besseres Ranking erreicht.
Verbessern Sie die Leistung Ihrer Website mit diesen technischen SEO-Tipps.
Technisches SEO – Tipp #1
Machen Sie Ihre Website-Navigation so einfach, dass ein 5-jähriger Sie verstehen kann.
Es gibt zwei Hauptgründe, warum Ihre Navigation ein sehr wichtiger Bestandteil Ihrer SEO sein sollte:
1) Sie möchten, dass Ihre Website-Besucher jederzeit in der Lage sind, z. B. die von Ihnen angeboten Produkte zu finden. Nicht jeder Besucher wird direkt auf der Landingpage für diese Produkte landen. Was ist, wenn jemand in einem Blog-Beitrag landet und ihm ein Produkt gefällt, das darin vorkommt und er mehr darüber erfahren möchte? Der Besucher sollte dann in der Lage sein, ohne Mühe und Verwirrung das Navigationsmenü finden zu können. Wenn das schwierig für ihn wird, wird er sich eine andere Website zu dem Thema suchen.
2) Die Besuchszeit und die Bounce-Rate sind Kennzahlen, die sich auf Ihre Platzierungen auswirken. Genau wie CTR und SERPs, spielen auch diese eine Rolle, auch wenn Google um das Thema herumtanzt und es nicht deutlich ausdrückt. Denke eine Minute lang logisch. Wenn jemand auf einer Website landet und nach ein paar Sekunden wieder geht, was bedeutet das? Das bedeutet natürlich, dass die Website, auf die er geklickt hat, nicht gut zu dem eingegebenen Suchbegriff passt.
Es macht vollkommen Sinn, dass Google diesen Fakor in den Algorithmus einbezieht, selbst wenn auch nur mit einem geringen Gewicht.
Vergessen Sie übrigens nicht, darauf zu achten, dass Ihre Navigation auch auf Mobil- und Tablet-Geräten optimiert ist, da der Großteil Ihres Traffics von diesen Quellen kommt.
Technisches SEO – Tipp #2
2. Ladezeit und Pagespeed – je schneller, desto besser!
Wenn Ihre Website länger als 2 Sekunden benötigt, um auf einem beliebigen Gerät vollständig zu laden, haben Sie ein Problem. Die Leute sind nämlich ungeduldig und werden nicht lange warten. Sie wollen auf der Stelle finden, wonach sie suchen. Wenn Ihre Website nicht sofort geladen wird, klicken Sie zurück und finden eine andere, die es besser macht. Die Benutzererfahrung ist alles. Also tun Sie alles, um so viele Besucher wie möglich auf Ihrer Website zu halten.
Besuchen Sie jetzt Pingdom und finden Sie heraus, wie lange es dauert, bis Ihre Website vollständig geladen ist. Im Ernst, tun Sie es jetzt. Ich warte hier solange auf Sie.
O. K., also lädt Ihre Website in weniger als zwei Sekunden? Wahrscheinlich nicht, wie bei den meisten Websites. Wenn Ihre Website nicht in 1,5 Sekunden oder schneller lädt, sollten Sie diesen Abschnitt weiterlesen, um Ihre Ladezeit zu verbessern.
Hier sind vier Tipps, die einfach umzusetzen sind. Ich wette, dass sich Ihre Ladezeit dadurch rapide verbessern wird.
1) Sie sollten ein guten Hostinganbieter haben. Ein 2€/Monat Hosting taugt nichts, denn dort befindet sich Ihre Website typischerweise auf einem langsamen Server mit Hunderten (Tausenden) anderer Websites. Wenn Sie das Ganze ernst angehen wollen und Probleme beseitigen möchten, suchen Sie sich einen schnellen, oder sogar eigenen Server.
2) Führen Sie eine Google PageSpeed Insights– und GTmetrix-Analyse durch. Beide Berichte werden Ihnen eine Liste mit Änderungsvorschlägen erstellen. Wenn Sie diese Vorschläge umsetzen, werden sich Ihre Ladezeiten stark verbessern.
3) Wenn Sie eine WordPress-Website betreiben, sollten Sie W3 Total Cache verwenden. Dieses Plug-in hilft Ihnen die Gesamtleistung Ihrer Website zu verbessern. Schauen Sie in diesem Beitrag, wie Sie das Plug-in am besten konfigurieren.
4) Installieren Sie auch die WordPress-Plug-ins WP Smush oder Imagify. Damit können Sie all Ihre Bilder komprimieren und optimieren. Sie können alte Bilder manuell in Stapelverarbeitung komprimieren und alle neuen Bilder, die Sie hochladen, werden automatisch komprimiert. Das ist ein schneller Weg, um viel Ladezeit zu sparen.
Technisches SEO – Tipp #3
3. Arbeiten Sie mit Umleitungen und 404 Fehlern!
Es ist schockierend, wie viele Websites ich am Tag sehe, die einfach komplett chaotisch sind. Sie haben z. B. unzählige Redirect-Probleme und Seiten, die nicht gefunden werden können. Nicht nur, dass das die Websitebesucher verärgert, sondern auch, dass Suchmaschinen diese Fehler nicht gerne sehen. Diese Fehler bedeuten für jene, dass die Website nicht zuverlässig ist und für die Nutzer der Website möglicherweise eine schlechte Nutzererfahrung bedeuten kann.
Da Google verkündet hat, dass das Nutzen von HTTPS ein Ranking-Faktor ist, haben viele ihre Websites umgestellt. Seitdem gibt es eine enorme Anzahl an Redirect-Fehlern auf Websites. Denn wenn Sie zu HTTPS wechseln, müssen Sie alle Links auf Ihrer Website auf HTTPS ändern. Wenn Sie eine Website mit Tausenden von Seiten haben, ist das natürlich eine Menge Kleinarbeit. Zwar gibt es einige Skripte und Plug-ins, die behaupten, alle Links für Sie umzuleiten, aber oftmals ist es die sicherste Methode, es manuell zu machen.
Wenn Sie ein Validierungs-SSL verwenden (=Grünes Schloss in der URL-Leiste), dann müssen alle Links auf jeder Seite HTTPS sein, damit sie den Balken anzeigen können.
Wenn Sie WordPress verwenden, dann sollten Sie das 404-to-Start Plugin verwenden. Dieses leitet alle Fehler auf eine Seite Ihrer Wahl um. Normalerweise stelle ich hier die Startseite als Zielseite ein. Auf lange Sicht sollten Sie die Redirects natürlich manuell korrigieren, jedoch löst dieses Plugin erstmal das akute Problem der “harten 404-Fehler”.
Um sicherzustellen, dass alle Seiten auf HTTPS umgeleitet werden (www, non www, non www, http, etc.), kopieren Sie diesen Code in die.htaccess-Datei Ihrer Website:
Code:
RewriteEngine On
RewriteCond %{SERVER_PORT} 80
RewriteRule ^(.*)$ https://www.DEINEWEBSITE.de/$1 [R=301,L]
Technisches SEO – Tipp #4
4. Verwenden Sie Rich Snippets, um Ihre CTR zu erhöhen.
Rich Snippets? Du hast sicher schonmal davon gehört, aber benutzt du sie auch auf deiner Website? Wahrscheinlich nicht.
Warum?
Weil das Thema Schema-Markup verwirrend ist, sowie Zeit und Nerven kostet. Es kann einige Zeit dauern, aber wenn Sie es verstehen, garantiere ich Ihnen, dass es Ihnen helfen wird, mehr Traffic zu generieren. Nicht, weil es Ihnen hilft, höher zu ranken (es ist kein Faktor im Google-Algorithmus), aber es wird Ihre Klickzahlen steigern.
Denken Sie mal kurz darüber nach: Wenn Sie zwei Ergebnisse in den SERPs direkt nebeneinander sehen und eines davon eine 5 Sterne Bewertung hat, dann werden Sie vermutlich auf das mit den Sternen klicken. Es ist kein Geheimnis, dass die SERP-Ergebnisse bei der Verwendung von Rich Snippets immer eine höhere Klickrate aufweisen.
Faulheit ist der Hauptgrund, warum die meisten Websites diese Möglichkeit nicht nutzen. Doch es ist eigentlich ganz einfach, damit anzufangen. Wie Sie sicher bemerkt haben, bevorzuge ich eher WordPress, weil es sehr einfach ist, damit zu arbeiten. So auch in diesem Fall. Es gibt nämlich viele Plug-ins, die einem dabei helfen, Rich Snippets zu erstellen, ohne den Aufwand der manuellen Anpassungen in Kauf nehmen zu müssen.
Also, wenn Sie auf Seite eins ranken, brauchen Sie Rich Snipptes. Damit können Sie sogar auf Platz 4 sein und mehr Traffic ziehen, als die beiden Plätze über Ihnen. Einfach, weil Sie mit dem Rich Snippet ein Eyecatcher für den Suchenden sind. Die perfekte Möglichkeit also, um Ihren Traffic ohne viel Arbeit zu erhöhen!
Technisches SEO – Tipp #5
5. Leicht lesbare URLs sind wichtig – nutzen Sie Ihr Keyword!
Sie sollten alle URLs Ihrer Website sammeln und dafür gibt ein paar Tools. Ich persönlich benutze Screaming Frog, weil es viele Vorteile hat, wenn man die SEO professionell angehen möchte.
Führen Sie einen Website-Crawl durch, denn er liefert viele nützliche Informationen. Dazu kopieren Sie die gesamte URL-Spalte der Daten und fügen Sie sie in eine neue Excel-Tabelle ein. Jetzt müssen Sie jede URL durchgehen und sicherstellen, dass sie richtig optimiert ist. Sie sollten nach unpraktischen URLs suchen, wie z. B.
“www.deineseite.de/jhdsfhsdf/45342543/2435/345345”.
Stattdessen wäre eine Struktur, wie
“www.deineseite.de/dein-zielkeyword/”
praktischer für Sie, da sie Ihr Hauptschlüsselwort für die jeweilige Seite oder den Beitrag enthält.
Du kannst Screaming Frog auch für den Tipp #3 verwenden. Wenn Sie zu HTTPS gewechselt haben, können Sie einfach eine “Find”-Abfrage im Crawlergebnis-Excel-Dokument für “http:” ausführen und es werden alle Seiten hervorgehoben, die nicht korrekt umgeschaltet sind.
Aber kein Grund zur Sorge, wenn mal eine URL nicht optimal ist . Sie können diese URL jederzeit suchmaschinenfreundlicher gestalten. Das funktioniert z.B. ganz einfach mit dem Yoast SEO Plugin. Mit diesem könne Sie den Titel als URL einstellen, Dort können Sie auch Zahlen in die URL integrieren, was es Ihnen ermöglicht, für Google News konform zu sein. Dies ist aber natürlich kein Muss.
Technisches SEO – Tipp #6
6. Entfernen Sie “Thin Content” von Ihrer Website (oder verwenden Sie “noindex”-Tags).
Wenn Ihre Website schon älter ist, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass Sie auch mal schlechten Content veröffentlicht und indiziert haben. Vor Jahren war fast jeder auf diesem “500-Wort-Artikel”-Trip und der größte Teil des geposteten Inhalts waren genau 500 Wörter pro Seite. Das schafft einen ziemlich riesigen Footprint, der eigentlich eher ungünstig ist.
Schauen Sie sich einfach mal die Blogs an, die in den SERPs heutzutage ein hohes Ranking haben. Sie alle zeichnen sich durch langen und ausführlichen Content aus. Sie lesen sich auch nicht so, als wären sie von einem “Muttersprachler” geschrieben worden. Was bedeutet das überhaupt?
Wenn Sie Inhalte haben, die Google als “thin” interpretiert, dann sollten Sie diese besser löschen. Alternativ können Sie den Inhalten, die Sie nicht von den Suchmaschinen in den SERPs indizieren lassen möchten, einfach den Tag “noindex” zuweisen.
Wenn Ihr Inhalt gut, aber zu kurz ist, dann überlegen Sie, ihn zu ausführlicher zu gestalten und etwas mehr in die Tiefe zu gehen, anstatt ihn zu löschen. Wenn es sich um Inhalte handelt, auf die Sie aufbauen können, tun Sie das, und wenn Sie fertig sind, lassen Sie einfach Google die Seite erneut crawlen, indem Sie die URL an in der Google Search Console neu indexieren lassen.
Abschließendes Fazit
Auch wenn diese Tipps den meisten Websites helfen werden, ihr Ranking zu verbessern und zu einem Anstieg ihres Traffics führen, werden die meisten keine dieser Maßnahmen hier ergreifen.
Warum?
Technische SEO macht einfach keinen Spaß und oft muss man warten, bis man die Ergebnisse seiner harten Arbeit sehen kann. Wenn Sie hingegen eine Linkbuilding-Kampagne aufsetzen, sehen Sie die Ergebnisse Ihrer Bemühungen sofort. Und es gibt nun mal kein besseres Gefühl, als neu indizierte Links in OSE oder in Ahrefs mit wachsenden Metriken zu sehen. Wenn sie aber auch ein wenig abseits der klassischen Methoden auf smarte Weise ein wenig etwas mitnehmen von Möglichkeiten, die es gibt, dann es vielleicht die Nasenspitze, mit der Sie früher ins Ziel kommen als Ihr Konkurrent.
Wie immer hoffe ich, dass Ihnen dieser Beitrag gefallen hat. Ich bin sicher, dass einige Leute, die lesen, einige Fragen haben, also lassen Sie sie bitte unten in den Kommentaren einfließen und ich werde mein Bestes tun, um sie alle zu beantworten. Danke für Ihre Zeit und bis zum nächsten Mal!
P.S. Ich suche nach einigen neuen SEO-Themen, die ich in meinen Beiträgen behandeln möchte. Also auch Themenvorschläge gerne in die Kommentare! 🙂