Definition
Largest Contentful Paint (LCP) ist eine Web-Performance-Metrik, die webbasierten Anwendungen dabei hilft, die Ladezeit einer Seite zu messen. LCP misst den Zeitpunkt, an dem der größte sichtbare Inhalt einer Seite auf dem Bildschirm angezeigt wird.
Vorteile
LCP ist eine einfache und effiziente Möglichkeit, um die Seitenladezeit zu messen. Es bietet eine eindeutige Messung der Performance und kann helfen, den Fortschritt der Seitenladung schneller zu erkennen.
Nachteile
Da LCP nur den größten sichtbaren Inhalt misst, kann es Auswirkungen auf die Performance von Websites haben, die viele kleinere Inhalte enthalten. Es kann schwierig sein, herauszufinden, welcher Inhalt der „größte“ ist, und es kann zu falschen Ergebnissen führen.
Anwendungsfälle
LCP eignet sich am besten für die Messung der Leistung von Seiten, die viele Bilder oder Videos enthalten. Es ist auch nützlich, wenn man wissen möchte, wie schnell eine Seite lädt und wie viel Zeit das Server-Rendering benötigt.
15 Gründe für hohe Largest Contentful Paint Werte:
- Langes Laden von Ressourcen: Wenn Ressourcen wie Bilder, Videos oder Schriftarten lange Zeit brauchen um zu laden, kann dies dazu führen, dass das Laden sich verzögert.
- Unoptimierte Bilder: Wenn Bilder nicht optimal komprimiert sind, kann dies dazu führen, dass sie länger zum Laden benötigen und somit das Laden verzögern.
- Schlechte Netzwerkverbindung: Wenn ein Benutzer eine langsame oder schlechte Internetverbindung hat, kann dies dazu führen, dass Ressourcen länger zum Laden benötigen und den LCP verzögern.
- Blockierende Ressourcen: Wenn Ressourcen wie Skripte oder Stylesheets die Renderung der Seite blockieren, kann dies den LCP verzögern.
- Hohe Server-Antwortzeiten: Wenn die Server-Antwortzeiten für eine Anfrage hoch sind, kann dies dazu führen, dass der LCP sich verzögert.
- Zu viele parallele Anfragen: Wenn eine Seite zu viele parallele Anfragen auf einmal sendet, kann dies dazu führen, dass die Ressourcen länger zum Laden benötigen und den LCP verzögern.
- Unoptimierter Code: Wenn der Code einer Seite nicht optimal geschrieben ist, kann dies dazu führen, dass Ressourcen länger zum Laden benötigen und den LCP verzögern.
- Dynamische Inhalte: Wenn eine Seite viele dynamische Inhalte enthält, die erst auf Anfrage geladen werden, kann dies dazu führen, dass der LCP sich verzögert.
- Third Party Ressourcen: Wenn eine Seite viele Ressourcen von Drittanbietern verwendet, kann dies dazu führen, dass diese Ressourcen länger zum Laden benötigen und den LCP verzögern.
- Probleme mit dem Caching: Wenn eine Seite nicht richtig gecached wird, kann dies dazu führen, dass Ressourcen immer wieder geladen werden müssen und den LCP verzögern.
- Hohe JavaScript-Ausführungszeit: Wenn eine Seite viel JavaScript enthält, das lange zum Ausführen benötigt, kann dies dazu führen, dass der LCP sich verzögert, da das JavaScript die Renderung der Seite blockiert.
- Unnötige Ressourcen: Wenn eine Seite Ressourcen enthält, die für die Darstellung der Seite nicht erforderlich sind, kann dies dazu führen, dass diese unnötigen Ressourcen geladen werden und den LCP verzögern.
- Verzögerte Weiterleitungen: Wenn eine Seite Weiterleitungen enthält, die zu lange dauern, kann dies dazu führen, dass der LCP sich verzögert.
- Unoptimierte Datenbankabfragen: Wenn eine Seite viele Datenbankabfragen enthält, die nicht optimal geschrieben sind, kann dies dazu führen, dass diese Abfragen lange dauern und den LCP verzögern.
- Probleme mit dem CDN (Content Delivery Network): Wenn eine Seite Probleme mit dem CDN hat, kann dies dazu führen, dass Ressourcen nicht schnell genug geladen werden und den LCP verzögern.
Wie du deinen LCP Wert verbessern kannst
Ein guter LCP-Wert trägt zur Verbesserung der Benutzererfahrung und indirekt zur Suchmaschinenoptimierung bei. Ein idealer LCP-Wert sollte innerhalb von 2,5 Sekunden oder schneller liegen. Hier sind einige Methoden, um den LCP-Wert deiner Website zu verbessern:
Bilder optimieren
- Komprimiere Bilder: Verwende Tools wie ImageOptim oder TinyPNG, um die Dateigröße der Bilder zu reduzieren.
- Lazy Loading: Lade Bilder erst dann, wenn sie im sichtbaren Bereich des Benutzers sind, um den initialen Ladevorgang zu beschleunigen.
- Responsive Bilder: Nutze das
srcset
-Attribut, um verschiedene Bildgrößen für verschiedene Bildschirmauflösungen bereitzustellen.
Serverleistung verbessern
- Server-Response-Zeiten optimieren: Verwende schnelle Hosting-Lösungen und optimiere den Server, eventuell mit Caching.
- Content Delivery Network (CDN): Ein CDN kann dazu beitragen, dass Inhalte schneller an den Endbenutzer ausgeliefert werden.
CSS und JavaScript optimieren
- CSS minimieren und JavaScript defer laden: Durch Minimierung und asynchrone oder differierte Ladevorgänge kann die Ladezeit verbessert werden.
- Critical Path Optimierung: Lade nur das notwendige CSS und JS für den „above-the-fold“ Content zuerst und den Rest später.
Textblöcke und andere Elemente
- Schriftarten optimieren: Vermeide das Blockieren der Anzeige durch das Laden von Webfonts und setze
font-display: optional
oderfont-display: swap
. - Elemente mit großen Layoutverschiebungen vermeiden: Verhindere, dass Elemente wie Anzeigen oder Pop-ups den LCP negativ beeinflussen, indem du ihre Größe und Position im Voraus definierst.
Tools und Überwachung
- Nutze Tools wie Google PageSpeed Insights, Lighthouse oder WebPageTest, um den LCP-Wert zu messen und spezifische Empfehlungen zu erhalten.
Mit diesen Methoden kannst du den LCP-Wert systematisch verbessern und so nicht nur die Benutzererfahrung optimieren, sondern auch das Ranking deiner Website in den Suchergebnissen positiv beeinflussen. Es ist jedoch wichtig, regelmäßige Audits durchzuführen, da sich sowohl die Website-Inhalte als auch die Google-Algorithmen ständig ändern.
Bilder können für LCP-Bewertungen problematisch sein
Web-Publisher laden Bilder häufig in ihrer Originalgröße hoch und verwenden dann HTML oder CSS, um die Größe des Bildes zu ändern, damit es in einer kleineren Version angezeigt wird.
Die Originalgröße ist das, was Google als “intrinsische” Größe des Bildes bezeichnet.
Wenn ein Publisher ein Bild mit einer Breite von 2048 Pixeln und einer Höhe von 1152 Pixeln hochlädt, gelten diese 2048 x 1152 Pixel Höhe und Breite als die “eigentliche” Größe.
Wenn der Anbieter das 2048 x 1152 Pixel große Bild nun auf 640 x 360 Pixel verkleinert, wird das 640×360 große Bild als sichtbare Größe bezeichnet.
Für die Berechnung der Bildgröße verwendet Google die kleinere Größe zwischen der eigentlichen und der sichtbaren Größe des Bildes.
Es ist möglich, mit einem großen Bild, das mit HTML oder CSS verkleinert wurde, eine hohe Punktzahl für das größte inhaltsreiche Bild zu erreichen. Am besten ist es jedoch, wenn die eigentliche Größe des Bildes der sichtbaren Größe entspricht.
Das Bild wird schneller heruntergeladen und dein Largest Contentful Paint Score wird steigen.
Vorsicht vor diesen “Fallen” bei der Punktevergabe
Alle Elemente, die sich auf dem Bildschirm des Nutzers (dem Viewport) befinden, werden zur Berechnung des LCP herangezogen. Das bedeutet, dass Bilder, die außerhalb des Bildschirms gerendert werden und sich dann in das Layout verschieben, sobald sie gerendert sind, nicht in die Wertung für das größte inhaltsreiche Bild einfließen.
Umgekehrt können Elemente, die zunächst im Viewport des Nutzers liegen und dann aus dem Bildschirm verschoben werden, in die LCP-Berechnung einfließen.
Fazit
Der Largest Contentful Paint, kurz LCP, ist weit mehr als nur ein technischer Indikator für Webentwickler. Er spiegelt die Qualität der Benutzererfahrung wider und kann daher einen erheblichen Einfluss auf die SEO-Leistung einer Website haben. Ein schneller LCP unter 2,5 Sekunden signalisiert, dass die wichtigsten Inhalte der Seite zügig geladen werden, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass Nutzer auf der Website bleiben und interagieren. Dies ist besonders in einer Zeit wichtig, in der die Nutzererwartungen an schnelle und effiziente Webseiten stetig steigen.
Durch die Optimierung von Bildern, der Serverleistung und des Codes kann man den LCP erheblich verbessern. Denken Sie zum Beispiel an ein Online-Magazin, das zahlreiche hochauflösende Bilder enthält. Eine Reduzierung der Dateigröße durch Kompression könnte den LCP enorm beschleunigen, was wiederum die Leserzufriedenheit erhöht und die Absprungrate senkt. Ähnliche Verbesserungen können durch die Minimierung von CSS und JavaScript erreicht werden. Ein Online-Shop könnte davon profitieren, da die Produktbilder und Beschreibungen schneller laden, was zu mehr Verkäufen führen kann.
Aber Vorsicht ist geboten: Optimierungen sollten sorgfältig durchgeführt und getestet werden, um unerwünschte Nebeneffekte zu vermeiden. Ein allzu aggressives Lazy Loading von Bildern kann beispielsweise dazu führen, dass der Nutzer beim Scrollen auf leere Platzhalter stößt.
Tools wie Google PageSpeed Insights oder Lighthouse bieten wertvolle Einblicke in den LCP und andere Web-Vitals-Metriken und sollten regelmäßig genutzt werden, um die Auswirkungen von Änderungen zu messen.
Insgesamt ist der LCP eine leistungsstarke Metrik, die einen direkten Einfluss auf die Benutzererfahrung und damit auch auf den SEO-Erfolg hat. Er sollte nicht isoliert betrachtet werden, aber er bietet einen wichtigen Anhaltspunkt für die allgemeine Webseitenoptimierung.
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