Definition
Ein 3rd Party Cookie ist ein Cookie, das von einer Website an einen Besucher gesendet wird, die nicht von dieser Website stammt. Dieser Cookie wird häufig von Werbefirmen verwendet, um Benutzerdaten zu sammeln und zu verfolgen, um personalisierte Werbung anzuzeigen.
Wie funktionieren Third-Party-Cookies?
Third-Party-Cookies sind kleine Textdateien, die von Websites erstellt und auf dem Computer oder Mobilgerät des Nutzers gespeichert werden, um Informationen über das Surfverhalten und die Aktivitäten des Nutzers auf verschiedenen Websites zu sammeln. Im Gegensatz zu First-Party-Cookies, die von der besuchten Website selbst erstellt werden, stammen Third-Party-Cookies von anderen Websites oder Servern, die mit der besuchten Seite verknüpft sind.
Um dir die Funktionsweise von Third-Party-Cookies besser zu veranschaulichen, stellen wir uns vor, du besuchst eine Nachrichten-Website. Diese Website hat womöglich Werbebanner, die von einer externen Werbeplattform, also einer „dritten Partei“, bereitgestellt werden. Wenn du die Website aufrufst, kann die Werbeplattform ein Third-Party-Cookie auf deinem Gerät speichern. Dieses Cookie sammelt Informationen darüber, welche Seiten du besuchst, welche Anzeigen du ansiehst und auf welche Anzeigen du klickst.
Beispiel:
Du besuchst eine Nachrichten-Website (Website A) und liest einen Artikel über Reisen. Die Werbeplattform speichert ein Third-Party-Cookie auf deinem Gerät. Später besuchst du eine andere Website (Website B) mit denselben Werbebannern. Das Cookie hilft der Werbeplattform, zu erkennen, dass du an Reisen interessiert bist, und zeigt dir auf Website B gezielte Werbung für Reiseangebote an.
Third-Party-Cookies werden häufig für Online-Marketing und gezielte Werbung eingesetzt, um personalisierte und relevante Anzeigen anzuzeigen, die auf den Interessen und dem Surfverhalten des Nutzers basieren. Darüber hinaus können sie auch zur Erfassung von Webstatistiken, zur Verwaltung von Online-Werbekampagnen und zur Verbesserung der allgemeinen Benutzererfahrung verwendet werden.
Allerdings haben Third-Party-Cookies auch einige Nachteile und Datenschutzbedenken. Da sie das Verhalten der Nutzer über verschiedene Websites hinweg verfolgen, können sie detaillierte Profile erstellen, die persönliche Informationen und Vorlieben offenlegen. Dies hat in jüngerer Zeit zu wachsenden Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes und der Privatsphäre geführt. Als Reaktion darauf haben einige Browser, wie Safari und Firefox, bereits begonnen, Third-Party-Cookies standardmäßig zu blockieren, und auch Google Chrome plant, in den kommenden Jahren die Unterstützung für Third-Party-Cookies einzustellen.
Third Pary Cookies und die DSVGO
Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) legt den europäischen rechtlichen Rahmen für den Datenschutz fest. Wenn es um Third-Party-Cookies geht, also Cookies, die von einer anderen Website oder einem Drittanbieter stammen und nicht von der ursprünglich besuchten Website, gibt es spezifische Überlegungen, die im Zusammenhang mit der DSGVO berücksichtigt werden sollten.
1. Einwilligung: Gemäß Art. 6 der DSGVO ist für die Verarbeitung personenbezogener Daten eine Rechtsgrundlage erforderlich. In vielen Fällen, insbesondere bei Third-Party-Cookies, die zu Marketing- oder Tracking-Zwecken verwendet werden, ist die Einwilligung des Nutzers die geeignete Rechtsgrundlage. Dies bedeutet, dass Sie vor der Platzierung von Third-Party-Cookies die ausdrückliche Zustimmung des Nutzers einholen müssen.
Veranschaulichung: Stellen Sie sich vor, Sie betreten ein Café und jemand fragt Sie, ob Sie einen Flyer eines anderen Cafés möchten. Sie würden erwarten, dass man Sie vorher fragt, bevor man Ihnen diesen Flyer in die Hand drückt. Genauso sollte es mit Third-Party-Cookies sein – fragen Sie Ihre Besucher zuerst, bevor Sie ihnen etwas „mitgeben“.
2. Transparenz: Die Nutzer müssen gemäß Art. 13 und 14 DSGVO informiert werden, welche Daten für welche Zwecke verarbeitet werden, wer für die Verarbeitung verantwortlich ist und wie lange die Daten gespeichert werden.
Veranschaulichung: Wenn Sie in einem Geschäft einkaufen, möchten Sie genau wissen, was Sie kaufen, oder? Das gleiche Prinzip gilt hier. Wenn Sie Daten sammeln, sollten Sie Ihre Besucher genau darüber informieren, was Sie sammeln und warum.
3. Datensparsamkeit: Gemäß Art. 5 Abs. 1 Buchst. c DSGVO sollten nur die notwendigen Daten verarbeitet werden, die für den spezifizierten Zweck erforderlich sind.
Veranschaulichung: Stellen Sie sich vor, Sie gehen zum Arzt und werden nach Ihrer Schuhgröße gefragt, obwohl das nicht relevant für die Behandlung ist. Genau so sollten Sie bei der Datensammlung vorgehen – fragen Sie nur nach dem, was Sie wirklich benötigen.
4. Widerspruchsrecht: Die Nutzer haben gemäß Art. 21 DSGVO das Recht, der Verarbeitung ihrer Daten zu widersprechen. Dies muss besonders beachtet werden, wenn Daten zu Marketingzwecken verarbeitet werden.
Veranschaulichung: Wenn Ihnen jemand ständig Werbung zusendet, obwohl Sie mehrmals gesagt haben, dass Sie diese nicht möchten, wäre das störend, nicht wahr? Dasselbe gilt für Datenverarbeitung – die Nutzer sollten das Recht haben, „Nein“ zu sagen.
Zusammenfassend sollten Sie beim Einsatz von Third-Party-Cookies im Hinblick auf die DSGVO besonders vorsichtig sein. Es ist wichtig, die notwendige Einwilligung einzuholen, Transparenz zu gewährleisten, nur die notwendigen Daten zu verarbeiten und den Nutzern die Möglichkeit zu geben, Widerspruch einzulegen. Bei Unsicherheiten empfehle ich, sich an einen Datenschutzbeauftragten oder Rechtsexperten zu wenden, um sicherzustellen, dass alle Anforderungen erfüllt sind.
Vorteile
3rd Party Cookies haben mehrere Vorteile. Zum einen ermöglichen sie Werbefirmen, gezieltere Werbung basierend auf den Interessen der Benutzer anzuzeigen. Dadurch können sie die Effektivität ihrer Werbekampagnen erhöhen. Darüber hinaus können 3rd Party Cookies Website-Inhalte personalisieren, sodass sie den Präferenzen der Benutzer entsprechen. Dies erhöht die Nutzererfahrung auf der Website.
Nachteile
Es gibt jedoch auch einige Nachteile von 3rd Party Cookies. Einer der Hauptnachteile ist die Tatsache, dass sie es Werbefirmen ermöglichen, die Browsing-Aktivitäten der Benutzer zu verfolgen, was einige als ein Verstoß gegen die Privatsphäre betrachten. Darüber hinaus können 3rd Party Cookies die Ladegeschwindigkeit von Websites verlangsamen, da sie oft mehrere separate Anfragen an die Webserver senden müssen.
Anwendungsfälle
3rd Party Cookies werden hauptsächlich von Werbefirmen verwendet, um Daten über Benutzer zu sammeln und zu verfolgen, damit sie personalisierte Werbung anzeigen können. Darüber hinaus können 3rd Party Cookies auch verwendet werden, um den Benutzern personalisierte Inhalte zu liefern.
Beispiele
- Google Analytics Cookies: Diese Cookies werden verwendet, um die Leistung und den Traffic von Websites zu messen und zu analysieren. Sie werden von Google Analytics gesetzt und ermöglichen es dem Website-Besitzer, die Nutzung der Website durch seine Besucher zu verstehen.
- Facebook Pixel Cookies: Diese Cookies werden verwendet, um die Wirksamkeit von Facebook-Werbekampagnen zu messen und zu optimieren. Sie ermöglichen es Unternehmen, Zielgruppen für ihre Werbung zu definieren und die Leistung ihrer Kampagnen zu verfolgen.
- DoubleClick Cookies: Diese Cookies werden von Google verwendet, um Werbekampagnen auf Websites im Internet zu schalten. Sie ermöglichen es Unternehmen, ihre Werbung gezielt an bestimmte Zielgruppen auszuliefern und die Leistung ihrer Kampagnen zu verfolgen.
- Twitter Pixel Cookies: Diese Cookies werden verwendet, um die Wirksamkeit von Twitter-Werbekampagnen zu messen und zu optimieren. Sie ermöglichen es Unternehmen, Zielgruppen für ihre Werbung zu definieren und die Leistung ihrer Kampagnen zu verfolgen.
- LinkedIn Insight Tag Cookies: Diese Cookies werden verwendet, um die Wirksamkeit von LinkedIn-Werbekampagnen zu messen und zu optimieren. Sie ermöglichen es Unternehmen, Zielgruppen für ihre Werbung zu definieren und die Leistung ihrer Kampagnen zu verfolgen.
- YouTube Cookies: Diese Cookies werden verwendet, um die Nutzung von YouTube-Videos auf Websites im Internet zu verfolgen und zu analysieren. Sie ermöglichen es dem Website-Besitzer, die Interaktionen mit seinen Videos zu verstehen und zu optimieren.
- Amazon Affiliate Cookies: Diese Cookies werden verwendet, um die Leistung von Amazon-Affiliate-Programmen zu messen und zu optimieren. Sie ermöglichen es Unternehmen, die Leistung ihrer Affiliate-Marketing-Kampagnen zu verfolgen und zu analysieren.
- Pinterest Tag Cookies: Diese Cookies werden verwendet, um die Wirksamkeit von Pinterest-Werbekampagnen zu messen und zu optimieren. Sie ermöglichen es Unternehmen, Zielgruppen für ihre Werbung zu definieren und die Leistung ihrer Kampagnen zu verfolgen.
Third Party Cookies umgehen
Third-party cookies sind Cookies, die von einer anderen Domain als der besuchten Website gesetzt werden. Um diese zu vermeiden, können Sie die folgenden Schritte ausführen:
- Verwenden Sie einen Browser, der die Blockierung von Cookies unterstützt. Zum Beispiel können Sie in Google Chrome die Erweiterung „Privacy Badger“ oder „uBlock Origin“ verwenden, um Drittanbieter-Cookies zu blockieren.
- Stellen Sie sicher, dass Ihr Browser die „Do Not Track“-Einstellung aktiviert hat. Dies sendet einen Kopfzeilenwert an Websites, die angibt, dass Sie keine personalisierten Werbung oder Verfolgung möchten.
- Ändern Sie die Datenschutzeinstellungen in Ihrem Browser. In den Einstellungen können Sie festlegen, dass Cookies nur von der Website akzeptiert werden, die Sie besuchen, und nicht von Drittanbietern.
- Verwenden Sie eine virtuelle privates Netzwerk (VPN) um Ihre IP-Adresse und Ihren Standort zu verschleiern, wodurch es für Drittanbieter schwieriger wird, Sie zu verfolgen.
- Verwenden Sie einen „In-Private“- oder „Incognito“-Modus Ihres Browsers während des Surfens, um Cookies zu vermeiden, die auf Ihrem Computer gespeichert werden.
Beachten Sie, dass das Vermeiden von Drittanbieter-Cookies Ihre Online-Erfahrung beeinträchtigen kann, indem bestimmte Funktionen von Websites nicht mehr ordnungsgemäß funktionieren.
Fazit
Third-Party-Cookies – Was versteht man darunter? Stellen Sie sich vor, Sie betreten ein Café (das wäre Ihre Webseite). Während Sie dort verweilen und Ihren Kaffee trinken, betritt eine Person aus einem anderen Café (der Drittanbieter) den Raum und überreicht Ihnen einen Gutschein für sein Etablissement (das ist der Third-Party-Cookie). Sie haben keinen direkten Kontakt zum anderen Café gehabt, aber dennoch etwas von ihnen erhalten.
Lassen Sie uns nun die Relevanz dieser Cookies erörtern:
- Zielgerichtete Werbung: Diese Cookies fungieren als Unterstützung im Online-Marketing. Wenn Sie beispielsweise online nach Schuhen suchen und plötzlich überall Werbung für Schuhe erscheint, so ist dies kein Zufall. Dank der Third-Party-Cookies sind Werbenetzwerke in der Lage, Ihre Vorlieben zu erkennen.
- Datenschutzbedenken: Der Hauptkritikpunkt liegt hierbei im Datenschutz. Da diese Cookies nicht von der von Ihnen besuchten Seite stammen, sondern von Drittanbietern, werden sie oft als potenzielle Datenschutzrisiken betrachtet.
- Unsichere Zukunft: Es ist bekannt, dass diverse Browser bereits jetzt Third-Party-Cookies blockieren oder Pläne haben, dies zukünftig zu tun. Der Grund hierfür sind die angesprochenen Datenschutzbedenken.
Fazit: Third-Party-Cookies agieren gewissermaßen als Detektive, die den Nutzern im Internet folgen. Sie können äußerst nützlich sein, um zielgerichtete Werbung zu präsentieren und Webseitenbetreibern helfen, ihre Besucher besser zu verstehen. Jedoch sind sie aufgrund von Datenschutzbedenken stark umstritten. Ihre Zukunft erscheint unsicher, da immer mehr Browser und Nutzer dazu übergehen, sie zu blockieren. Dieses Thema wird sicherlich noch für weitere Diskussionen sorgen.
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