Das Internet hat die Funktionsweise von Medien verändert. Jetzt kann jeder mit einer Verbindung seine Nachrichten online bringen. Der Überfluss an Informationen bedeutete, dass es den Publizisten schwerer fiel, jegliche Art von Wettbewerbsvorteil zu erhalten. Legacy-Medienunternehmen hatten keine andere Wahl, als sich der veränderten Landschaft anzupassen.
Diese Veränderung war keineswegs einfach, die technischen Voraussetzungen für eine profitable Online-Bewirtschaftung übersteigen bei weitem die für den Betrieb einer Druckmaschine, welche seit Jahrhunderten existiert.
Die Monetarisierung digitaler Medien ist kaum einfach oder unkompliziert. Bannerblindheit, sinkende Klickraten und Ad-Blocker sind nur einige wenige Herausforderungen, mit denen Publisher kämpfen müssen.
Während sich diese Quoten im Vergleich zu den digitalen Medien auftürmen, waren die Verdienstmöglichkeiten als Display-Werbung die einzige Möglichkeit diese zu monetarisieren. Glücklicherweise haben digitale Verlage jetzt die Technologien, um das Abonnementmodell im Internet zu replizieren.
Was ist eine Paywall?
Paywalls sind eine Möglichkeit für digitale Publisher, den Zugang zu ihren Inhalten zu beschränken. Dabei kann der Nutzern meist ein kostenpflichtiges Abonnement erwerben, um diese Beschränkungen aufzuheben. Man unterscheidet dabei verschiedene Arten der Einschränkung.
Arten von Paywalls
Harte Paywalls
Bei einer harten Paywall muss der Benutzer vor dem Zugriff auf Online-Inhalte diese erst abonnieren. Diese Methode ist recht riskant, da der Publisher einen Großteil seiner Zielgruppe und Sichtbarkeit verlieren wird.
Dennoch gibt es Anwendungsfälle für eine harte Paywall. Es kann funktionieren, wenn Sie eine bestimmte Nische ansprechen und außergewöhnlichen Content anbieten.
Weiche Paywalls
Diese Art der Einschränkung ermöglicht es den Benutzern, eine bestimmte Anzahl von Artikeln zu betrachten. Anschließend hat man die Möglichkeit sich für den vollen Zugriff anzumelden, um auf alle Inhalte zuzugreifen. Soft Paywalls bieten eine gute Balance zwischen gewinnbringenden Einnahmen einem fairen Umgang mit den Nutzern. Neben einem relativ geringeren Rückgang der Pageviews ist auch die Leserbindung im Vergleich zu harten Paywalls typischerweise höher.
Kombinierte Paywalls
Einige Publisher verwenden auch eine kombinierte Paywall. Dabei hat der Benutzer freien Zugriff auf ausgewählte Inhalte, allerdings sind andere nur für Premium-Benutzer verfügbar.
Da das Medien-Ökosystem so komplex und vielfältig ist, gibt es keine festen Formeln dafür, was genau funktionieren wird und was nicht. Das hängt von vielen Faktoren ab und lässt sich nicht pauschalisieren. So spielen beispielsweise die Einzigartigkeit der Inhalte oder die Präferenzen der Zielgruppe eine entscheidende Rolle.
Sollten Sie eine Paywall nutzen?
Eine harte Paywall ist wahrscheinlich nicht für jeden die richtige Lösung. Allerdings könnten Sie eine weiche Paywall mit eingeschränktem Zugriff auf bestimmte Inhalte verwenden. Dadurch könnten Sie Ihren Gesamtumsatz potenziell steigern, ohne wesentliche Trafficverluste vorzufinden. Nichtsdestotrotz sollten Sie beachten, dass die meisten Nutzer zu einer Paywall negativ gestimmt sind.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Paywalls eine großartige Umsatzstrategie sein können, wobei es aber einige Bedingungen zu beachten gilt. So sollten Sie bereits eine feste Leserschaft und qualitativ hochwertige Inhalte Haben. Und außerdem müssen Sie auch davon überzeugt sein, dass ein bestimmter Prozentsatz Ihrer Leser bereit ist für den Zugriff auf Ihre Inhalte zu zahlen.
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